
Es hat sich gelohnt
Nach gut eineinhalb Stunden ist der erste Teil der Arbeit erledigt. Der zweite Teil der Arbeit findet bei mir zuhause statt – und zwar im Bienenkeller. Dort habe ich alles, was ich für die Honigernte benötige.
Bevor der Honig geerntet werden kann, müssen die Waben vom Wachs befreit werden. Eine ziemlich klebrige Angelegenheit. Gut, dass meine Frau mir dabei hilft ?
Ist auch das geschafft, kommen je vier Waben in die Schleuder. Der Honig wird dort durch mehrere Siebe von letzten Wachsresten befreit und anschließend in einen großen Eimer gefüllt, cremig gerührt und bis zur Abfüllung kühl gelagert.
Die Honigernte 2020 ergab mehr als 100 kg mit einem sehr niedrigen Wassereranteil von rund 16%. Ich freue mich riesig über das herausragende Ergebnis.
Qualität vor Quantität
Das gilt übrigens auch beim Thema „cremig rühren“ – mein Honig ist immer etwas fester und nicht mehr „goldgelb-flüssig“. Warum? Der Honig meiner Bienen hat leider einen Nachteil: Nach einer gewissen Zeit fängt er an zu kristallisieren. Dieser Prozess ändert zwar nichts am Geschmack, allerdings fühlt es sich auf der Zunge kribbelig an und sieht optisch nicht so schön aus. Um dies zu verhindern, rühre ich den Honig immer und immer wieder, bis er cremig wird. Rapshonig ist am Ende besonders cremig, wohingegen eine Sommertracht immer ein kleines kribbeliges Gefühl auf der Zunge hinterlässt. Das Ergebnis des Honigs hängt also von Standort und Sorte ab (Honig mit mehr Traubenzuckeranteil, wie z.B. Raps, kristallisiert schneller als ein Honig mit einem hohen Fruchtzuckeranteil, wie zum Beispiel einem Akazienhonig).
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Sebastian Hellmund
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